Mittelalter

Der Übergang von der Römerzeit zum frühen Mittelalter war ein langwieriger Prozess der sich seit dem Fall des obergermanischen Limes bis zum Ende des 5. Jahrhunderts entwickelte. Die Germanen rückten unaufhaltsam in immer  neuen Wellen nach Westen über den Rhein. Die Gegenmaßnahmen wirkten nur kurzfristig und die einmal eingedrungenen Germanen wurden gezwungener Maßen im Lande geduldet. Immer häufiger rekrutierten sich die Soldaten aus den germanischen Einwanderern die dann oft  bis in Führungspositionen gelangten. Das militärische Verhaltenschema wurde dabei immer vulgärer. Der römische Mittelstand am Rhein zog sich in den unsicheren Zeiten mehr und mehr ins Landesinnere nach Süden zurück. Die alte Ordnung, das Straßennetz und die Versorgung konnte kaum noch unterhalten werden, Industrie und Landwirtschaft entwickelte sich rezessiv während die Steuern ins unermessliche stiegen, denn das meiste Geld floss ins Militär. Die Überfälle umherziehender germanischer Banden von der anderen Rheinseite häuften sich, während das Militär mit Einzelerfolgen die Unsicherheit nicht beseitigen konnte. Das linksrheinische Land veränderte sich, während fränkische Adelige im Militär Führungspositionen erreichten bis sie, wie in Köln, letztendlich auch die politische Macht übernehmen und das Land durch einen König repräsentieren (die Francia rinensis). Am Anfang des 6. Jahrhundert setzte sich, nach dem Sieg Clodwigs über die Alemannen, der Merowingische König auch bei den rheinischen Franken durch. Der Siegeszug der Franken und das fränkische Reich werden das Mittelalter prägen.

 Nach Clodwigs christlicher Taufe beginnt die Zusammenarbeit mit der Kirche, die mit den Bistümern über ein organisiertes Verwaltungsnetz verfügt deren Kleriker des Lesens und Schreibens kundig das römische Recht noch kennen. Mit der allmählichen Missionierung entlegener Gebiete wird das Land zusehends auch staatlich erschlossen. Erste Verwaltungssitze werden in den ummauerten ehemaligen römischen Kastellen eingerichtet es sind zugleich Königshöfe die in bestimmten Reiseabschnitten angelegt werden, denn der König zieht ständig  durch seine Provinzen um die Grafen und deren Verwaltung zu überprüfen. Am Rhein, einer der wichtigsten Reisewege, gibt es mehrere Königshöfe. Auch das Kastell Koblenz wird Königshof und Grafensitz eines Gaues. Hier an den Flüssen entsteht nach und nach durch den Schiffsverkehr wieder neues wirtschaftliches Leben. Auf der anderen Seite wird das rechtsrheinische ehemalige freie Germanien im 8. Jahrhundert vom irischen Priester Bonifatius maßgeblich missioniert. Er gilt noch heute als Missionar der Deutschen.

 Bonifatius, vom Papst zum Missionarbischof ernannt, kritisierte besonders die Bischöfe von Mainz und Trier wegen ihres verweltlichen Lebensstiles. Der unselig genannte Trierer Bischof Milo war mit des Königs Hausmeier Karl Martell befreundet, er hatte Kinder, zog mit in den Krieg, ging zur Jagd und feierte ausgelassen. Die Bischofstitel von Trier und Reims erlangte er durch seine Adelsverbindungen. Er starb an den Jagdverletzungen im Ehranger Wald die ein angreifender Hirsch verursachte. Währendessen strebte Karl Martell der Hausmeier des Reiches, nach der Königskrone, doch erst sein Sohn konnte sich später gegen den merowingischen König durchsetzen und die Königswürde mit Hilfe des Papstes erlangen. Der Enkel Martells, Karl der Große, wurde danach der erste fränkische König der das Reich fast zur europäischen Dimension vergrößerte, als König von Rom anerkannt salbte ihn der Papst zum ersten nachrömischen Kaiser.

   
 

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